Während Hans und Peter sich mit Gunilla unterhielten, stand Peter plötzlich auf und ging in die Mitte des Raumes. Dort blieb er stehen und starrte schweigend vor sich hin.
»Peter, was hast du?«, fragte sein Vater besorgt.
Peter antwortete jedoch nicht. Seine Augen waren starr auf einen Punkt an der Wand gerichtet. Gunilla und Hans sahen zu der Stelle, konnten jedoch nichts erkennen. Was immer dort auch war, es war wohl nur für die Augen des Jungen bestimmt. Hans ging zu ihm und legte seine Hand auf dessen Schulter. Peter reagierte nicht. Kurz darauf sackte er zusammen. Hans konnte ihn gerade noch auffangen, sonst wäre er zu Boden gefallen. Er trug ihn zu dem Sofa und legte ihn darauf. Wenige Minuten später öffnete Peter die Augen. Verwirrt sah er sich um.
»Er weiß, dass ich hier bin. Er möchte, dass ich ihm das Pulver zurückgebe, dann würde niemandem etwas passieren. Ansonsten würde er dich töten, Vater, und alles vernichten.«
»Das darfst du auf keinen Fall tun!«, meinte Hans.
»Was, wenn er dich ...«, Peter blieb das Wort im Hals stecken.
»Mach dir um mich keine Sorgen. Mir wird schon nichts geschehen.«
»Wie konnte er mit dir in Verbindung treten?«, wollte Gunilla wissen.
»Ich weiß es nicht. Vielleicht hat es etwas damit zu tun, dass er mir an meinem ersten Tag bei ihm Blut abgenommen hatte.«
Hans war außer sich. »Er hat was getan?«
»Ich durfte es dir nicht sagen.«
»Ist schon gut. Kannst du dir das erklären, Gunilla?«
Sie schüttelte nachdenklich den Kopf. »Nein. Ich wüsste nicht, welcher Zauber dahinterstecken könnte.«
»Es ist ein dunkler, damit hat er Macht über mich. Allerdings habe ich mit der Zeit gelernt, mich dagegen zu wehren. Leider gelingt es mir nicht immer.«
»Wenn er so mächtig ist, wie willst du ihn dann besiegen?«, fragte Gunilla.
Peter sah auf seine Hände, in dessen er den Beutel mit dem Pulver hielt. »Ich weiß, dass er stärker ist als ich. Ich muss ihn überlisten. Wie viele Magier sind zurzeit hier?«
»Nur drei, mit mir.«
»Kannst du sie kommen lassen?«
Gunilla überlegte kurz, dann verließ sie den Raum. Einige Zeit später kam sie mit zwei jungen Männern zurück.
»Das ist Peter. Peter, das sind Arnold und Wido.«
Arnold war zweihundertvierundzwanzig Jahre alt und hatte bereits über einhundert Jahre Erfahrung im magischen Kampf. Wido war achtzig Jahre älter, hatte aber noch keinen echten Kampf in Magie ausgeführt.
»Und wie können wir helfen?«, fragte Wido.
Peter bat sie, sich zu setzen. Kurz darauf erzählte er ihnen von Mawas. Je länger er berichtete, desto ungläubiger sahen die beiden Magier Peter an. Einige seiner Erzählungen kommentierten sie mit einem Kopfschütteln.
»Es entspricht alles der Wahrheit«, bestätigte Hans, als Peter fertig war.
»Das klingt alles sehr abenteuerlich. Habt ihr einen Beweis für eure Behauptungen?«, wollte Arnold wissen.
Peter stand auf, holte den kleinen Beutel unter seinem Hemd hervor und ging zu den beiden. Als er sie erreicht hatte, öffnete er ihn und nahm eine winzige nur staubkorngroße Menge heraus. Diese streckte er den Magiern entgegen.
»Das ist unmöglich!«, rief Arnold und wich zurück.
Wido schützte sich sogleich, indem er um sich einen Schutzzauber setzte.
Peter streute das Pulver in den Beutel zurück, schloss diesen und steckte ihn unter sein Hemd.
»Ich hoffe, sie glauben mir jetzt?«, fragte er.
Die beiden Magier nickten.
»Ich hätte nie gedacht, dass so etwas Tatsäschlich möglich ist«, wunderte sich Wido.
»Was hast du jetzt vor?«, fragte Arnold nach.
»Ich muss Mawas besiegen und das Pulver vernichten. Nur dann werden wir wieder Ruhe haben.«
»Du sagtest doch, wenn du das Pulver vernichtest, dass du ...«, Wido sprach nicht weiter.
Peter sah seinen Vater an und meinte: »Ich werde einen Weg finden, dass es nicht so weit kommt.«