Während ihrer Suche nach den Eindringlingen halfen sie den Verletzten so gut sie konnten. Nach einigen Stunden kehrten sie zu Gunilla zurück. Erschöpft setzten sie sich. Keiner der Anwesenden sprach sie an. Es dauerte mehrere Minuten, bis Wido die Stille durchbrach.
»Wir haben sie wohl alle erwischt.«
»Wie konnten sie hierher gelangen?«, fragte Gunilla.
»Mawas hat ein Portal erschaffen, das in die große Halle mündet. Wie er die Barriere durchdringen konnte, ist uns ein Rätsel. Peter hat es mit einem Bann belegt, so dass niemand mehr hindurchgehen kann.«, antwortete Arnold.
Peter musterte Arnold aufmerksam. Als Arnold dies bemerkte, fragte er: »Stimmt etwas nicht?«
»Nein.« Peter machte eine kurze Pause, in der er überlegte, wie er seine Frage am besten formulieren sollte. »Was ist eigentlich genau am Stadion passiert?«
Arnold sah Peter verständnislos an. »Das hatte ich doch bereits erzählt.«
»Das ist richtig, aber könntest du es bitte noch einmal tun? Versuche dich dabei so genau an alles zu erinnern, wie nur möglich.«
Arnold sah in die Runde, und entdeckte nur fragende Gesichter, die ihn anblickten. Er begann, seine Erlebnisse am Stadion erneut zu schildern. Er war gerade dabei, den Kampf mit den beiden Dienern Mawas zu erläutern, als Peter ihn unterbrach.
»Du lagst also am Boden und die beiden hielten dich fest?«
»Ja. Es dauerte nur ein paar Sekunden, dann hatte ich sie mit einem Zauber von mir geschleudert.«
Während Peter noch überlegte, fuhr Arnold mit seiner Erzählung fort. Wieder unterbrach ihn Peter.
»Du bist danach direkt zur Krankenstation?«
»Ja. Das sagte ich doch gerade. Was bezweckst du damit?« Arnold wirkte ungeduldig.
»Ich traf jemanden, der dich in der großen Halle gesehen hatte. In etwa zu der Zeit, als du laut deiner Aussage auf dem Weg zur Krankenstation warst.«
»Das kann nicht sein! Das ist unmöglich!«, Arnold sprang auf und sah sich aufgeregt um.
»Ist schon gut«, versuchte Peter ihn zu beruhigen. »Hapru sybno jerts frig!«, fügte er hinzu und Arnold erstarrte mitten in der Bewegung.
»Was soll das bedeuten?«, fragte Hans seinen Sohn.
»Das werden wir gleich sehen.« Peter ging zu Arnold und durchsuchte ihn.
Alle sahen ihm gespannt zu. Zuerst durchsuchte er die Hosentaschen von Arnold, fand jedoch nichts. Danach versuchte er es mit Magie. Ein leichtes Leuchten an der Rückseite zeigte etwas an.
»Sie haben ihn benutzt, ohne dass er es gemerkt hat«, meinte Peter daraufhin. Vorsichtig öffnete er Arnolds Hose, zog sie herunter und das Hemd hoch. An Arnolds Steiß war ein dunkler Fleck zu sehen. Dieser Fleck, nur etwa zehn Zentimeter im Durchmesser, fing an zu leuchten, sobald Peter mit seiner Hand darüberstrich.
»Das müssen sie während des Kampfes angebracht haben«, sagte Peter daraufhin.
»Kannst du es entfernen?«, fragte Gunilla besorgt.
Peter sah sie kurz an, senkte dann aber seinen Blick und schüttelte den Kopf. »Es würde ihn wahrscheinlich töten, wenn ich es tue.«
»Was können wir dann tun?«
»Solange er in diesem Zustand ist, kann er uns nicht gefährlich werden. Bringt ihn in eine Zelle und bewacht ihn.« Peter wandte sich an Wido. »Jetzt sind wir nur noch zu zweit gegen Mawas.«
»Wir werden es schon schaffen«, meinte Wido zuversichtlich.
»Wie soll es nun weitergehen?«, wollte Gunilla wissen.
»Wir beide werden zurück an die Oberfläche gehen und auf der Festwiese auf Mawas warten. Ihr solltet versuchen, so schnell wie möglich von hier wegzugehen. Gibt es eine Zuflucht, wo ihr vorübergehend bleiben könnt?«
»Ja. Wir haben für derartige Notfälle einen Ort, an dem wir alle sicher sind. Er ist ...«
»Warte! Kennt außer euch noch jemand diesen Ort?«
»Nein.«
»Dann belassen wir es dabei. Wido, wir gehen in Pauls Wohnung. Dort können wir uns bis morgen ausruhen.«
Peter und Wido verließen den Raum ohne sich noch einmal umzusehen oder sich von den anderen zu verabschieden. Hans wollte noch hinter Peter her, aber Gunilla hielt ihn zurück.
»Lass ihn gehen. Er hat jetzt andere Sorgen im Kopf.«
»Aber was ist, wenn ...«, Hans blieben die Worte im Hals stecken.
»Hoffen wir, dass er Mawas besiegen kann«, sagte Gunilla.
»Er ist doch erst zehn. Wie soll er einen so erfahrenen Magier besiegen können?«, Hans hatte Tränen in den Augen.
»Wenn es so weit ist, wird er wissen, was zu tun ist«, meinte Gunilla und lächelte ihn ermutigend an, während sie ihn zu den anderen geleitete.